Bericht von der Schulungstagung Juli 2004

Landesverband Rheinland/Schulungstagung

Am 04.07.2004 richtete der Landesverband Rheinland wie schon in den zurückliegenden Jahren eine ganztägige Schulungstagung im Saal der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Floristik der Landwirtschaftskammer NRW in Auweiler aus. Der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und Belehrung, Werner Winkens, konnte hierzu über 60 Delegierte aus insgesamt 17 verschiedenen Kreisverbänden begrüßen. Ein besonderer Willkommensgruß galt seinem Amtsvorgänger Ernst Dänner und den Referenten zu den verschiedenen Themen.

Schwerpunktthema war natürlich der neue Standard. Hierzu referierte DPV-Vorsitzender Dieter Meister zunächst über den grundlegend neuen Aufbau und die Struktur des Standards 2004. Anschließend ging er konkret auf Änderungen bei verschiedenen Rassen ein. Damit die Kreisverbände die entsprechenden umfangreichen Informationen in den Vereinen schulen können, hatte Werner Winkens die anschaulichen Schulungsunterlagen, die von Arno Dietrich und Walter Hornung für die ZDK-Schulung erstellt hatten, vervielfältigt und in einer Mappe zur Verfügung gestellt. Nach dem Referat warb der Obmann für Ausbildung und Belehrung um Verständnis dafür, dass in den Anfängen sicherlich von den Preisrichtern der eine oder andere Fehler bei der Umsetzung gemacht werde und dass dies entschuldbar sei müsse, wenn der einzelne Züchter, der oftmals nur seine Rasse betrachtet, sich vor Augen hält, dass ein über Jahrzehnte praktiziertes System “von heute auf morgen” grundlegend umgestellt wird und dann zeitgleich noch bei vielen Rassen Details geändert werden.

Im Anschluss hieran gab er einen Bericht von der ZDK-Tagung vom 15. – 20.06.2004 in Schöneck. Neben dem schon zuvor genannten Schulungsschwerpunkt wies er auf den Vortrag über das “Nationale Fachprogramm zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen in Deutschland” hin. Der Präsident habe bereits angekündigt, dass sich der ZDK an der Schaffung einer Infrastruktur zur Datenerhebung beteiligen werde, um die Voraussetzungen zu schaffen, künftigen Generationen die genetische Vielfalt und die Rassevielfalt als wichtiges und unwiederbringliches Kulturgut zu erhalten. Ferner stellte er die Ehrungen, die Mitglieder des Landesverbandes erhielten, heraus. Bei den Preisrichtern wurden die Zuchtfreunde Herbert Bartelt, Georg Thom und Peter Houbor geehrt, während Theo Janssen, Wolfgang Vogt und Wolfgang Wüst zu Meistern der Deutschen Rassekaninchenzucht ernannt wurden. Auch ging der Obmann auf die bewegende Verabschiedung des Präsidenten, die Wahl von Peter Mickmann als dessen Nachfolger und auf die Verabschiedung von Arno Dietrich als Schulungsleiter ein.

Anschließend referierte der Obmann für Ausbildung und Belehrung über Voraussetzungen und das Verfahren für die Erteilung einer Genehmigung für eine Neuzüchtung. Der theoretische Teil wurde durch die Vorstellung von zwei Neuzüchtungen, die im vergangenen Jahr genehmigt wurden, aufgelockert. Während Willi Pollak seine “Große Marder, blau” vorstellte, erläuterter Michael Honnef die “Satin, rhönfarbig”. Durch die Demonstration von einigen Zuchttieren konnten unterschiedliche Rassemerkmale und Besonderheiten herausgestellt werden. Werner Winkens warb dafür, dass nach Möglichkeit Rassevertreter sämtlicher im LV genehmigter Neuzüchtungen auch auf der Landesschau am 8./9.1.2005 in Rheinberg ausgestellt werden. Nur so könne sichergestellt, dass solche Rassen verbreitet werden, was wiederum letztlich Voraussetzung für eine Anerkennung ist.

“Öffentliche Darstellung des organisierten Züchters” war Thema von Manfred Arnold. In seinem umfangreichen Referat ging er durch teils erheiternde, manchmal auch nachdenklich stimmende Beispiele darauf ein, dass es für einen Züchter unterschiedlich ist, ob er auf Ausstellungen oder Versammlungen, bei öffentlichen Anlässen oder nur am Telefon “auftritt”. Auch stellte er heraus, dass es von großer Bedeutung ist, wer wem gegenübersteht, weil ein unterschiedliches Verständnis für die organisierte Rassekaninchenzucht bei den entsprechenden Personenkreisen besteht. Er appellierte, sich in die Gedankenwelt des Gegenübers zu fühlen, um unser Handeln besser verständlich zu machen.

Ein weiteres Thema von Werner Winkens waren die Zuchtgemeinschaften. Er erläuterte die Voraussetzungen für die Genehmigung und das Genehmigungsverfahren. In diesen Zusammenhang wurde aus der Versammlung angeregt, dass der ZDK doch prüfen möge, ob es künftig erforderlich sei, das auch Rasseänderungen genehmigt werden müssen.

In Anbetracht der Vielzahl der Themen verging die Zeit trotz einer einstündigen Mittagspause mit einem gemeinsamen Essen wie im Fluge. Abschließend wurde den Teilnehmern eine Schulungsmappe mit allen Referaten dieser Tagung mit der Bitte verteilt, diese nicht “ad acta” zu legen, sondern in den Kreisverbänden und Vereinen intensive Schulung zu betreiben. Auch wurde ein Fragebogen zur Feststellung der Qualität der Schulungstagung erarbeitet und von den Gästen ausgefüllt. Die Auswertung, die den Kreisverbänden im Detail noch bekantgegeben wird, ergab ein überwiegend sehr gutes Ergebnis, wenngleich einige Kritikansätze als Ansporn für künftige Veranstaltungen aufgefasst werden.

Werner Winkens