Bericht von der Landesclubschau

34. LV-Clubschau Rheinland in Troisdorf

Die Ausstellung am 24./25.11.2007 wurde vom Marderclub mit Unterstützung der Mitglieder des R 314 Troidorf im Bürgerhaus Troisdorf-Spich ausgerichtet. Sehr gute räumliche Voraussetzungen, eine gute Bewirtung und ein unverwechselbarer Flair während der Ausstellungstage trugen in erster Linie die Handschrift von Hans Engels und seiner Familie. So war es auch nicht verwunderlich, dass er den Präsidenten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Herrn Dr. Dr. Robert Kloos, als „Nachbarsjung“ ebenso als Duzfreund begrüßen konnte wie die stellvertretenden Bürgermeister Manfred Catrin und Ralf Saborowk. Aber auch andere politische Vertreter wie die stellvertretende Landrätin und Vertreter der Ortsvereine bekundeten die Nähe und Verbundenheit der dortigen Region zur Rassekaninchenzucht. Dabei galt ein besonderer Dank den Züchtern für ihren gesellschaftlichen Einsatz und den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren. Während LV-Vorsitzender Hubert Bürling herausstellte, dass die Clubvereinigung mit 36 Clubs und 463 Mitgliedern seit Jahren die einzige Sparte mit konstanten Mitgliederzahlen ist und als Meinungsmacher große Bedeutung in Standardfragen hat, ging LV-Clubmann Heinrich Joosten auf einige Daten der Ausstellung näher ein. Mit 526 Kaninchen aus 41 Rassen und Farbenschlägen konnten die Ergebnisse der letzten Schau übertroffen werden. Sein Dank galt den Ausstellern und der Ausstellungsleitung. Sowohl Hans Engels, als auch seiner rührigen Ehefrau Christel, wurde anschließend im Rahmen der Eröffnungsfeier für 20-jährige Mitgliedschaft in der Clubvereinigung die Ehrennadel verliehen.

Die hohen Auszeichnungen:

Wie schon vor zwei Jahren zeigte Walter Mebus auf Alaska mit 386,5 Pkt. die beste Zuchtgruppe und erhielt die Bronzene Plakette des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Mit je 386,5 Pkt. folgten Fredi Bick (Holländer, schwarz-weiß) und Hans Becker (Kleinsilber, schwarz), die mit der Goldenen Medaille des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW ausgezeichnet wurden. Die Goldene Medaille der Landwirtschaftskammer NRW erhielten Werner Winkens (Englische Schecke, schwarz-weiß, 386,5 Pkt.) und die Zgm. Beckers (Satin, elfenbein, 386 Pkt.). Mit ebenfalls 386 Pkt. folgte Dietmar Michel. Für seine ZG Thüringer bekam er die Medaille des ZDRK-Ehrenpräsideten Franz Jakobs. Eine Goldene ZDRK-Clubmedaille ging an Heinz und Monika Billmann (Perlfeh, 386 Pkt.), während die beiden Silbernen Clubmedaillen an Hans Becker (Kleinsilber, schwarz, 386 Pkt.) und Phillip Lentelink ( Satin, elfenbein, 385,5 Pkt.) überreicht wurden. ZDRK-Ehren-Medaillen errangen mit je 385,5 Pkt. die Zgm. Hennersdorf (Kleinsilber, schwarz), Willi Weber (Blaue Wiener), Zgm. Löhr (Lohkaninchen, havannafarbig) und Andreas Katzke (Alaska). Die Zuchtfreunde Friedhelm Schürmann (Havanna) und Josef Evers (Weiße Neuseeländer), Paul Kremer (Hasen), Willi Weber (Blaue Wiener), Fabian Bleeker (Kleinsilber, braubraun) und Klaus Stumm (Marburger Feh) erhielten LV-Auszeichnungen bzw. LV-Medaillen. Im Teamwettbewerb belegte der Alaska- und Havannaclub mit 964 Pkt. den 1. Platz vor dem punktgleichen Silberclub, Sektion Aachen. Dritter wurde der Satinclub-ein tolles Ergebnis für den erst vor zwei Jahren gegründeten engagiertem Club.

Die einzelnen Rassen in der Kritik:

Etwas enttäuscht durfte man schon sein, dass keine Riesen gezeigt wurden, obwohl es im Rheinland in jenen Rassen sehr gute Zuchten gibt. So begann der Rassereigen mit den Deutschen Großsilbern, schwarz, die von Günter Winkens seit Jahren dominant auf Landesebene gezeigt werden. Schade, dass eine ZG aufgrund eines Tieres mit  weißem Abzeichen nicht ins Ziel kam. Ansonsten konnten die 7 Rassevertreter vor allem im Fellhaar und in der Unterfarbe voll überzeugen.

3 ZG Großsilber, blau, wurden von Roland Wagner und Gerda Winkens ausgestellt. Formlich waren die Tiere deutlich schwächer als im schwarzen Farbenschlag. Vor allem sollten die Kopf- und Ohrstrukturen verbessert werden, während der Rassewert bei vielen Tieren gefallen konnte. Mit 384,5 Pkt. wurde Gerda Winkens Landesclubmeisterin (im weiteren Text: LCM).

7 ZG Blaue Wiener boten eine sehr ansprechende Konkurrenz. Mit den deutlich besten Körperformen wurde Willi Weber mit 385,5 Pkt. LCM vor Martin Horn und Franz Unali. Das Fellhaar wurde überwiegend mit 13,5 beurteilt. Dies lag nicht an der sehr dicht gezeigten Unterwolle als vielmehr an der Haarlänge und der besser gewünschten Begrannung. Gerade letzterer Forderung sollte großem Gewicht beigemessen werden, da das Grannenhaar den farblichen Gesamteindruck beeinflusst. Die Pos. 4 wurde überwiegend mit 14,5 bewertet, da die Ohrstruktur gelegentlich noch Wünsche offen ließ.

Weiter waren 4 ZG Graue Wiener, wildgrau/hasengrau, gemeldet, von denen jedoch zwei fehlten. Ralf Cüpper wurde mit  383,5 Pkt. LCM. Das Fellhaar war die herausragende Pos. und einmal konnten die Richter gar eine 14,5 vergeben. Stirn- und Schnauzpartien sollten jedoch kräftiger sein.

Die 4 ZG bei den Roten Neuseeländern waren recht schwach in Pos. 2. Einige Häsinnen zeigten loses Brustfell, andere Tiere wurden besser abgerundet gewünscht. So war es nicht verwunderlich, dass trotz 6,5 Minuspunkten in Pos. 2 Willi Adolphs mit 383,5 Pkt.  LCM  wurde. Kar, dass dann insbesondere der Rassewert stimmen musste.

Die Weißen Neuseeländer waren deutlich besser. Josef Evers setzt sich mit 385,5 Pkt. als LCM knapp gegen der Zgm Bruns/Visscher durch. Beim Meister wurde zwar auch die Forderung nach mehr Stand erhoben, aber 4 x 14er Fellhaar und dazu 4 x 15er Kopf sind schon sehr beachtlich. Die Tiere der Zweiplatzierten zeigten dagegen den gedrungenen, breiten und stark bemuskelten Körper mit kräftigen Läufen etwas besser.

Hans Günter Michel stellte 4 Rheinische Schecken, die mit 380 Pkt. bewertet wurden.

Eine feine Konkurrenz auf hohem Niveau gab es bei den in 7 ZG ausgestellten Thüringern. LCM wurde Dietmar Michel, der zwei ZG von 385,5 und 385 Pkt. stellte. Positiv auffallend war, dass die Tiere bei sehr guten Körperformen alle ein 14er Fellhaar bekamen. In der mit 385 Pkt. bewerteten ZG der Zgm Beckers fielen die hervorragenden Abzeichen auf. In den Zuchtlinien gab es deutliche Farbunterschiede in der Deckfarbe, die natürlich in der Gesamtbetrachtung deutlicher hervortreten als wenn ein Tier auf dem Bewertungstisch sitzt.

Wie schon seit einigen Jahren kam bei den in 6 ZG ausgestellten Weißgrannen, schwarz, wieder zum „Zweikampf“ Pulst/De Marco, den in diesem Jahr Salvatore De Marco für sich entschied. Beide Züchter erzielten 384,5 Pkt. Die ZG des Siegers war eine der ganz wenigen auf der Schau, die 4 x die 19 in Pos 2 erhielt. Dagegen zeigte die Zgm. Pulst die Bestnoten im Fellhaar. Für die Deckfarbe und die Abzeichen gab es kaum nennenswerte Abzüge. In der Unterfarbe waren einige Tiere etwas hell.

3 ZG Weißgrannen, blau, erzielten zwischen 380,5 und 383,5 Pkt. Sie konnten vor allem formlich nicht an die Qualität der schwarz Vettern heranreichen, was aber sicherlich auch auf den geringeren Verbreitungsgrad zurückzuführen ist. Die Tiere von Peter Hermanns, der LCM wurde, hatten ihre Stärken in Pos. 3  und in der Unterfarbe.

Auch die eher seltenen Weißgrannen, braun, wurden in immerhin 4 ZG vorgestellt. Es fehlten aber einige Tiere, so dass die beste ZG von Herbert Kuth 377 Pkt. erreichte. Kein Tier erzielt 96 Pkt. Zwangsläufig erstreckten sich die Fehlerquellen auf fast alle Positionen. Zunächst sollte angestrebt werden, die Pos 2 zu festigen. Viele Tiere waren schmal und zeigten vorstehende Hüftknochen und loses Brustfell. Auch die Fellhaarstruktur als Träger der wunderschönen Abzeichen muss auf breiter Basis in der Unterwolle verbessert werden.

Immerhin 3 verschieden Züchter zeigten 3 ZG Hasenkaninchen, rotbraun. Wie schon so oft in den letzten Jahren setzte sich Paul Kremers mit 385,5 Pkt. gegen Hans Neuber und Sabine Owinders durch. Auffallend war, dass kein Tier in Pos. 2 die 19 bekam. Es erscheint sehr schwierig, den langgestreckten und schnittigen Körper mit guter Rundung zu züchten, zumal auch die Kopf- und Ohrstruktur in Pos. 2 fällt. Die Felle wurden zwischen 13,5 und 14 bewertet. Viele Tiere zeigten in Pos. 4 den kurzen „Katzenauftritt“, wobei die Läufe keineswegs stärker werden dürfen. In den „Farbpositionen“ 5 und 6 hatten die Tiere von Paul Kremers ihre Vorzüge gegenüber den beiden anderen Ausstellern.

Die Alaska sorgen seit Jahren sowohl auf Landesverbands- als auch auf Landesverbandsclubschauen für Spitzenergebnisse und zwar auch in der Breite. So bewegten sich die 6 ausgestellten ZG auf einem Punkteniveau zwischen 382,5 und 386,5. Walter Mebus war wieder einmal bester Aussteller und wurde LCM. Er zeigte in Kombination der Pos. 2 und 4 die besten Tiere. Auch in den anderen Zuchtlinien dürften hiermit die Paradepositionen genannt sein, wobei die tollen Kopfstrukturen auch gelegentlich durch etwas langes Fellhaar vorgetäuscht werden. Auch die Dichte sollte verbessert werden.  Diesbezüglich konnten die Tiere von Andreas Katzke überzeugen, wobei ein Rammler mit 19/14/15 in den Pos. 2-4 deutlich hervorgehoben wurde. Seine ZG erzielte ebenfalls mit 385,5 Pkt. ein Spitzenergebnis.

Auf ähnlichem Niveau bewegen sich ebenfalls seit Jahren die Havanna, die mit stattlichen 10 ZG die größte Konkurrenz boten. Auch hier sah man ein sehr gutes geschlossenes Gesamtbild einer durchgezüchteten Rasse, die Ergebnisse von 382 bis 385,5 Pkt. erzielte. Friedhelm Schurmann setzte die Maßstäbe. Sein Vereinskamerad Karl-Heinz Honecker zeigte zwar die etwas besseren Körperformen und die Tiere von Helmut Kumpfert waren im Fellhaar überragend, konnten aber allesamt nicht an die Ausgeglichenheit von Schürmanns Tiere heranreichen. Dies galt insbesondere für den Rassewert. Bei vielen Tieren konnte die satte Decke bei gutem Glanz den Charme der Rasse hervorheben.

Die beiden Zgm Haake und Heister zeigten 3 ZG Separator.  Die Tiere wurden mit Bewertungen zwischen 95 und 96,5 Pkt. sehr gleichmäßig in allen Pos. und ohne nennenswerte Kritikpunkte gesehen, so dass auch `feine Zuchtgruppenergebnisse zustande kamen. LCM wurde die Zgm Haake mit 384 Pkt.

3 Aussteller brachten  4 ZG Kleinchinchilla. Hier lagen die besten ZG von Achim Lüttig und Hartmut Wirths punktgleich mit 384 Pkt. zusammen. Letzterer wurde LCM. Die Tiere hatten sehr schöne Kopf- und Ohrstrukturen. Fast alle Tiere zeigten die erwünschte sehr dichte Unterwolle und vollgriffiges Fellhaar. Farblich konnten die Tiere ebenfalls überzeugen.

Es folgten 3 ZG Marburger Feh, ausgestellt von drei Züchtern. Die Punktzahlen von 384 bis 385 Pkt. für den LCM Klaus Stumm ließen kaum Kritikansätze zu. Auffallend die guten Beurteilungen der Pos. 2 und 3. Andererseits zeigte nur Klaus Stumm ein Tier mit einer 15 in Kopf- und  Ohr.

Die Sachsengold, vorgestellt in 3 ZG, waren gegenüber der letzten Clubschau von der Ausgeglichenheit her erheblich verbessert. Dies betrifft vor allem die Körperform. Die fehlende Fellhaardichte und auch -länge führt jedoch noch häufig zu Abzügen, so dass die 14 eher die Ausnahme ist. Farblich stellt die Deckfarbe natürlich vor allem als Differenzierung zu den Roten Neuseeländern eine Herausforderung dar und bedarf eines großen Fingerspitzengefühls für Züchter und Richter.  LCM wurde Steffan Zimmermann mit 384 Pkt., dessen Tiere vor allem im Rassewert überzeugen konnten.

Allgemein sind die Luxkaninchen sehr gute Fellhaarträger. Dies unterstrich auch das gesamte Bewertungsergebnis der 16 Tiere in 4 ZG. An der Spitze stand die Zgm Billmann mit feinen 385 Pkt. Die Tiere waren die besten Fellhaarträger und zeigten im vielfältigen Farbenspiel der Rasse die reinsten Unterfarben. Der nur leicht gedrungene Körperbau wurde am besten von Horst Marcelli gezeigt.

Auch die nachfolgende Rasse, die Perlfeh,  wird seit Jahren nahezu in Perfektion von der Zgm Billmann präsentiert. Mit hervorragenden 386 Pkt. wurde sie LCM vor Heinz Leclerq und Wilhelm Breuer. Die Spitzenposition dieser Rasse ist zweifelsohne das Fellhaar. Auch sah man tolle Deckfarben mit der der Rasse eigentümlichen Perlung.

Mit Hans Becker und der Zgm Hennerdorf gab es zwei hervorzuhebende Aussteller bei den 5 ZG Kleinsilber, schwarz. In der Gesamtbetrachtung aller Tiere fiel die „gleichmäßige“ Silberung der Tiere auf. Der „Mittelton“ wird offensichtlich immer mehr bevorzugt. Die Körperformen wurden zwischen 18,5 und 19 bewertet, wobei die Ohrstruktur noch Verbesserungspotential besitzt. Mehrere Tiere in beiden Zuchten wurden mit 15er Silberung hervorgehoben. Den entscheidenden Vorsprung sicherte sich Hans Beckers mit 4x14er Fellhaar. Seine beste ZG lag mit 386 Pkt. einen halben Punkt vor der Zgm Hennerdorf.

Karl-Heinz Honecker stellte mit 382 Pkt. eine gute ZG Kleinsilber, blau.

Vom gleichen Züchter folgten 2 ZG Kleinsilber, havannafarbig, die mit 380 und 381 Pkt. bewertet wurden. Die Fellhaarstruktur konnte sehr gefallen während die gleichmäßig erwünschte Verteilung der Silberung an allen Körperteilen noch Probleme bereitete.

Die Talsohle der Kleinsilber, gelb, die einige Jahre auf größeren Ausstellungen beobachtet werden konnte, scheint nicht nur aufgrund der Ausgeglichenheit der 3 ausgestellten ZG durchschritten zu sein. Robert Viehs und Werner Kobsch zeigten mit 385 bzw. 384,5 Pkt. sehr schöne Tiere. Während die Tiere des Erstgenanten Vorzüge im Körperbau hatten, zeigte Werner Kobsch vorzügliche Fellhaarträger.

Seit einigen Jahren gehören die Kleinsilber, graubraun, zu den sehr guten Rassen auf Landes- und Landesclubschauen. Auch in diesem Jahr konnten die drei Aussteller mit ihren 4 ZG überzeugen, allen voran Fabian Bleeker, der mit 385 LCM wurde. Auffällig die fantastische Fellqualität aller 16 Rassevertreter! Auch die Kopf- und Ohrstrukturen beeindruckten in den Zuchten. Es wurde ohne Übertreibungen in der Kopfstärke ein sehr harmonischen Rassetyp präsentiert.

Ewas schwächer waren die Kleinsilber, hell. Insbesondere die Fellhaarqualität und hier die Unterwolldichte war mit dem graubraunen Farbenschlag nicht vergleichbar. Vereinzelt sah man auch etwas dunkle Schnauzpartien während die durchgehend dunkelblaue Unterfarbe verbreitet war. LCM wurde Barthel Neumann mit 384 Pkt.

Werner Winkens zeigte 2 ZG Englische Schecken, schwarz-weiß, die mit 386,5 und 384,5 Pkt. bewertet wurden. Vor allem die erste ZG konnte überzeugen. Alle Tiere erhielten eine 10 für satte, lackschwarze Farbe.

Holländer wurden in den Farbenschlägen, havannafarbig-gelb (Theo Herweg, 383,5 Pkt.), japanerfarbig-weiß (Zgm Roß, 383,5 Pkt.), grau-weiß (Willi Adolphs, 382,5 Pkt. und Zgm Pantke, 384,5 Pkt.) und schwarz-weiß (Fredi Bick (386,5 Pkt.) ausgestellt.  Zweifelsohne erzielten alle Zuchtgruppen dieser schwierigen Rasse beachtliche Punktzahlen. Hervorheben sollte man aber ein Tier der ZG Pantke mit Idealpunktzahl im Rassewert. Als Berichterstatter kann ich mich nicht entsinnen, schon einmal ein Zeichnungstier gesehen zu haben, das mit 18,5 und 13,5 in den Pos. 2 und 3 noch vorzüglich machte! Die deutlich besten Holländer und eine der schönsten ZG der gesamten Schau stellte jedoch Fredi Bick. Die  4 Tiere mit gedrungenem Körper, kräftigen Köpfen, guten Ohrstrukturen und nahezu ideale Kopfzeichnungen waren eine Werbung für die Rasse.

Lohkaninchen, havannafarbig, wurden in 3 ZG von der immer wieder sehr agilen Zgm Löhr auf hohem gleichmäßigen Niveau ausgestellt. Die Bewertungen bewegten sich zwischen 95,5 und 96,5 Pkt., so dass auch Zuchtgruppenergebnisse zwischen 384 und 385,5 Pkt. erreicht werden konnten. Lohkaninchen zählen oftmals noch zu den Rassen, deren Stellung verbessert werden sollte. Hier gehen schon die ersten Bruchteil in der Punkteskala, die sich der Richter innerlich vor Augen führt, verloren, ohne dass unbedingt dieser Negativfaktor beschrieben werden muss. Allesamt waren die Tiere ausgezeichnete Fellhaarträger und auch der Rassewert entsprach weitestgehend allen Anforderungen.

Es folgten 5 ZG Marderkaninchen, blau, ausgestellt von drei Züchtern. Bis auf ganz wenige Tiere handelte es sich um sehr schwache Rassevertreter und es fehlte geradezu in allen Positionen das gewisse Etwas. So wurde Hans Engels mit 375 Pkt. LCM. In seiner nicht vollständigen ZG saßen mit 2×96 Pkt. die besten Tiere.

Je eine ZG Zwergwidder war in den Farben wildgrau/hasengrau und weiß BlA ausgestellt. Die deutlich besten Tier zeigte Hans-Erwin Krützfeld im wildgrau/hasengrauen Farbenschlag mit 384 Pkt. Im Fellhaar konnten die Tiere voll überzeugen. Die hufeisenförmig erwünschten Behänge hätten etwas stabiler sein können und auch die Kronenausbildung lies noch einige Wünsche offen. Die von Achim van de Straat ausgestellten Blauaugen erhielten 382 Pkt. und waren formlich und im Fellhaar recht schwach, konnten dafür aber im Rassewert gefallen.

Es folgte ein ZG Hermelin, BlA. von Ernst Krautin, die mit  382,5 Pkt. bewertet wurde. Die feine Struktur des Fellhaares konnte kaum gezeigt werden, während Kopf- und Ohrstrukturen gefielen.

Die schwierigen Farbenzwerge, japanerfarbig,  waren nur mit drei Tieren von Hildegrad Reßling vertreten. Zwei Tiere erzielten sehr ordentliche 95,5 Pkt. Positiv fiel vor allem eine Häsin mit bestechenden Kopf- und Ohrstrukturen auf.

Es folgten 5 qualitativ sehr gute ZG Satin, elfenbein RA. Die Tiere von Philip Lentelink und vor allem der Zgm Beckers waren prima Rassevertreter. Der nur leicht gedrungen erwünschte Körperbau wurde in beiden Zuchten ausschließlich nur mit Bestnoten bewertet, während die dazu harmonisch passenden Kopf- und Ohrstrukturen und das geschmeidig weiche Fell als Basis für den erwünschten seidenartigen Glanz den Ausschlag zugunsten der Zgm Beckers gaben. Mit 386 Pkt. wurde sie LCM vor Philip Lentelik (385,5 Pkt).

Sehr beeindruckt musste man von der ZG der Satin, hasenfarbig, sein. Bettina Töffels stellte eine ZG, die 385 Pkt. erreichte. Bei gutem Körperbau zeigten die Tiere sehr gute Felle und einen hervorragenden Faktor. Dagegen waren die Satin-Lux etwas schmal und eckig, konnten aber im Rassewert diese Mängel zum Teil ausgleichen und erzielten 383,5 Pkt. Die ZG kam von Achim Töffels.

Den Abschluss bildeten 2 ZG Gelb-Rexe von Heinz-Gerd Lehmann. Sie erzielten 382 und 380,5 Pkt. Der leicht gestreckte Körperbau bei gut abgerundeter Hinterpartie konnte gefallen. Farblich mussten jedoch einige Abstriche hingenommen werden.

Werner Winkens