Bericht von der LV-Tagung (JHV)

Rolf Drinhaus nach 30 Jahren Vorstandsarbeit verabschiedet

Die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter am 30.04.2006 in Duisburg-Hamborn war von einigen Neuwahlen, Bestätigungen und Umstrukturierungen gekennzeichnet, sodass vielleicht auch aus diesem Grunde der Versammlungsraum bis auf den letzten Platz gefüllt und eine rege Beteiligung der Delegierten zu verzeichnen war. Dennoch verlief sie in gewohnt „ruhigen und geordneten Fahrwassern“ und ohne Überraschungen entsprechend den Wünschen und Vorschlägen des Vorstandes. – Doch nun der Reihe nach. –

Der Willkommensgruß des Landesverbandsvorsitzenden Hubert Bürling galt den Delegierten ebenso wie auch die anwesenden ZDK-Meistern, Ehrenmeistern und Ehrenmitgliedern des Landesverbandes. Besonders herzlich begrüßte der Vorsitzende die neue Kreisverbandsvorsitzende von Mülheim/Ruhr, Susanne Ney. Verbunden wurde der Gruß mit den Wünschen für eine gute Zusammenarbeit. Gleichzeitig dankte Hubert Bürling dem Amtsvorgänger Wolfgang Katrizke für die geleistete Arbeit. In einer Gedenkminute wurde an die im vergangenen Jahr verstorbenen Züchter erinnert, wobei stellvertretend die Landesverbandsehrenmitglieder Ernst Dahlschen, Josef Pick, Jürgen Graumann und Herbert Hahn genannt wurden.

20 Jahre Landesverbandssachen-Drucksachenvertrieb durch Hans-Günter Vietz

Eine Ehrung, die wohl in keiner Ehrenordnung vorgesehen ist, aber unabweisbar einer Würdigung bedurfte, wurde Hans-Güter Vietz aus Mönchengladbach zuteil. Er führt seit 20 Jahren den Landesverbands-Drucksachenvertrieb mit großem Engagement. Nicht nur auf jeder Landesverbandsschau und Jahreshauptversammlung baut Hans Günter seinen Stand auf und versorgt die Züchter mit allen Vordrucken, Werbematerialien und vielem mehr. Unbürokratisch und kurzfristig wickelt er auch mit Hilfe seiner rührigen Frau alle mündlichen und schriftlichen Bestellungen der Zuchtfreunde ab, die über das ganze Jahr eingehen. Mit einem Blumengebinde bedankte sich der Vorsitzende für das noch hoffentlich lange anhaltende Engagement zum Wohle der Rheinischen Rassekaninchenzucht.

Willi Nickel neues Ehrenmitglied

Willi Nickel wurde am 15.09.1928 in Wattenscheid geboren und trat 1978 in den KZV R145 Essen ein. Heute ist er Mitglied im R140. Viele Jahre war er Schriftführer in beiden Vereinen und ist seit 1980 Geschäftsführer des Kreisverbandes Essen. In voller Verantwortung hat er auch gegenüber dem Landesverband  Aufgaben erfüllt. In den Jahren, in denen in der Grugahalle in Essen viele Großveranstaltungen bis hin zu Bundesschauen abgewickelt wurden, war er von der Vorbereitungszeit zu solchen Veranstaltungen bis hin zur Abbau zuverlässiger Mitstreiter für den Landesverband. Seine größten züchterischen Erfolge erzielte er mit Sachsengold. Mit dieser Rasse wurde er Bundesmeister und 5 mal Landesmeister. Willi Nickel ist Träger sämtlicher Ehrennadeln des Landesverbandes und Ehrenmitglied im Kreisverband Essen. In Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Rassekaninchenzucht im Landesverband Rheinland wurde Willi Nickel zum Ehrenmitglied ernannt. Sichtlich gerührt nahm er auch in Anwesenheit seiner Frau die Ehrung entgegen.

Mit der Großen Goldenen Ehrennadel für 40jährige Mitgliedschaft wurden Siegfried Stork, Alfred Mürkens, Georg Schacht (KV Aachen-Nord), Werner Küpper, Ernst Braun (KV Aachen-Süd), Reinhold Meurer (KV Erftkreis-West), Herbert Janssen, Heinz Köster, Edith Köster, Günter Verführt, Erich Lodewick, Horst Perbix (KV Kleve-Nord), Hans Gert Stübner, Karl-Heinz Stier, Theodor Herweg, Günther Wasserkordt (KV Köln-Leverkusen), Werner Arnold, Ralf Rohleder (KV Mettmann), Fritz Gase (KV Mülheim/Ruhr), Heinz Hermanns (KV Neuss-Krefeld), Manfred Schäfer, Karl-Heinz Schitthelm, Jürgen Loose, Karl-Heinz Augustat (KV Oberberg), Heinz-Werner Nierhaus, Martha Nierhaus (KV Oberhausen), Karl Peter Heibach (KV Rhein-Berg), Franz Pasch (KV Viersen), Friedhelm Klump (KV Wesel-Ost), Anneliese Biller und Eva Kremser (KV Wesel-West) ausgezeichnet.

Auch stehen im Jahre 2006 eine Reihe von Vereinsjubiläen an. Im Einzeln feiern der KzV Oberberg, der KZV R35 Lohmar, der KZV R278 Wesel und der KZV R474 Ründeroth 100jähriges Vereinsjubiläum. 75jähriges Jubiläum haben die Vereine KZV R62 Kochenheim, KZV R147 Oidtweiler, KZV R160 Essen-Steele, KZV R202 Nütterden, KZV R216 Duisburg und KZV R280 Kleinenbroich. Das 50jährige Jubiläum feiner die Vereine KZV R189 Mechernich-Kommern und der KZV R198 Vinkrath. Die Frauengruppe des r242 Bad Honnef wird 25 Jahre.

Umfassende Berichte der Vorstandsmitglieder

Der Vorsitzende ging zunächst auf die zurückliegende Landesverbandsschau ein. Dabei unterstrich er die Bedeutung der Mitarbeit der Kreisverbände als unverzichtbarer Pfeiler, damit der Landesverbandsvorstand überhaupt in die Lage versetzt wird, derartige Veranstaltungen durchzuführen. Gleichzeitig lobte er auch die Ausstellungsfreudigkeit der Rheinischen Züchterfreunde, denn in Relation zu den Mitgliederzahlen wird es wohl kaum einen Landesverband geben, in dem so viele Tiere zu einer Landesverbandsschau gebracht werden. Anschließend hob er hervor, dass mit dem Erwerb einer Lagerhalle für die Ausstellungsgehege samt Zubehör eine seit 15 Jahren gehegte Vision 2005 in Erfüllung gegangen sei. Neben diesem erfreulichen Ereignis musste der Vorsitzende mit Bedauern feststellen, dass ein weiterer Mitgliederabgang von 77 Züchtern verzeichnet werden musste. Die Mitgliederzahl beträgt damit

2 979. Auch die Zahl der Vereine ist um 7 auf nunmehr 231 gesunken. Andererseits hob er aber auch hervor, dass die KV Düren, Heinsberg-West und Wesel-Ost ihre Mitgliederzahlen steigern konnten. Er regte an, dass die mitgliederschwachen KV über einen Zusammenschluss nachdenken mögen, um auch künftig arbeitsfähig zu bleiben. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass dies natürlich auch für Vereine gilt, die heute teilweise am Existenzminimum stehen. Auch die Leiterin der Frauengruppe beklagte einen leichten Mitgliederschwund und hob hervor, dass für die Arbeiten der Frauen vor allem wichtig sei, auf den jeweiligen Ausstellungen einen optimalen Platz zur Präsentation zur Verfügung gestellt zu bekommen. Der Obmann für Ausstellungswesen, Erwin Janas, hatte wieder eine Fülle statistischer Daten aufbereitet und erinnerte an die Änderung der Richtlinien für Schauen des Landesverbandes und die ab dem Zuchtjahr 2006 geltenden Mindestgrößen der Ausstellungsgehege. Der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, Ausbildung und Belehrung, Werner Winkens, sah schön gestaltete und informative Ausstellungen als wichtigste Grundlage für die Darstellung der Vereine in der Öffentlichkeit und letztlich auch als Basis dafür, neue Mitglieder zu werben. Kritisch wurde mit Blick auf die in den letzten Jahren zunehmenden Erkrankungen die Frage aufgeworfen, ob unsere Zucht überhaupt noch auf robuste und kräftige Tiere ausgerichtet ist oder ob ausschließlich und durchaus strittige Schönheitsideale Maßstab vieler Verpaarungen waren. Für die Standardkommission wurde der Appell an die Züchter gerichtet, verstärkt ihre Neuzüchtungen auch auszustellen, denn nur so könnten die entsprechenden Rassen Fortschritte machen und letztlich auch zur Anerkennung kommen. Dieter Meister ließ das umfangreiche Bewertungsgeschehen seiner 107 Kolleginnen und Kollegen revuepassieren. Insgesamt  wurden 39 531 Tiere und 429 Erzeugnisse von den Rheinischen Richtern bewertet. Jugendleiter Christof Viebahn hatte im vergangenen Jahr mit dem Jugendtreffen am Eyller See einen attraktiven geselligen Höhepunkt zu vermelden, konnte gleichzeitig aber auch mit züchterischem Stolz darauf hinweisen, dass immerhin 5 Jugendliche Landesmeister wurden und die „alten Hasen“ hinter sich ließen. Der Obmann für Clubs erläuterte, dass rd. 50 % der Titel auf Landesschauen von Clubzüchtern errungen wurden und unterstrich hierdurch die Qualität der Zuchten. Für die Herdbuchabteilung erläuterte Wolfgang Wüst die künftige Umstrukturierung und Aufgabe der eigenen Herdbuchausstellung, die in den letzten Jahren den Erfordernissen bzw. gesetzten Zielen nicht mehr gerecht geworden sei. Er wies darauf hin, dass die Schau in einer eigenen Abteilung schon im laufenden Zuchtjahr der Landesschau in Rheinberg angegliedert werde. Der Kassenbericht von Wolfgang Vogt war durch die schon vom Vorsitzenden erläuterte Umstrukturierung von Kapitalvermögen in Anlagevermögen für den Erwerb der Halle gekennzeichnet. Der übrige Geschäftsbetrieb verlief nach Information von Wolfgang Vogt nahezu exakt entsprechend den Vorgaben im Haushaltsplan, so dass auf Vorschlag der Kassenprüfer eine einstimmige Entlastung des Vorstandes erfolgte.

Rolf Drinhaus nach 30 Jahren Vorstandsarbeit verabschiedet

Im Vorfeld zu der Jahreshauptversammlung hatte der stellv. Landesverbandsvorsitzender Rolf Drinhaus bereits mitgeteilt, dass er für eine weitere Wahlperiode aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung stehe. Aufgrund der langen Verbundenheit verabschiedete Hubert Bürling „die Silberlocke im Vorstand“ natürlich nicht nur mit einem Präsent und einem Blumengebinde, sondern fand in einer freundschaftlichen Laudatio ehrende Worte für Rolf Drinhaus. Er war seit 1976 im Vorstand des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter tätig. Neben der langjährigen Tätigkeit als stellv. Vorsitzender hat er die Aufgaben des Obmannes für Ehrungen und Auszeichnungen und auch verschiedene Sonderaufgaben auf den vom Landesverband durchgeführten Bundes- und Landesschauen übernommen. Bereits 1948 trat er im Alter von 14 Jahren in den KZV R321 Langenberg ein. Hier war er 25 Jahre im Vorstand tätig. Von 1962 bis 1969 war Rolf Drinhaus stellv. Vorsitzender im Kreisverband Mettmann und bis 1994 bekleidete er das Amt des Vorsitzenden. Seit 1994 ist er dessen Ehrenvorsitzender. Seit 1961 ist Rolf Drinhaus Mitglied der Preisrichtergruppe Bergisch Land. Viele Ehrungen wurden ihm bereits zuteil. Als Höhepunkt seiner Laufbahn wurde er im April 2001 zum Ehrenmitglied des LV und im Jahre 2003 zum ZDK-Ehrenmeister ernannt.

Im Anschluss hieran bedankte sich Rolf Drinhaus für die wohltuenden Worte des Vorsitzenden und sagte, dass eine so lang anhaltende Vorstandstätigkeit nur möglich sei, wenn die Freude bei der Ausübung des Ehrenamtes in aller Regel überwiege.

Neuwahlen und neue Aufgabenverteilung

Im Anschluss hieran erläuterte der Vorsitzende der Versammlung, dass man nicht zuletzt aufgrund rückläufiger Mitgliederzahlen im Landesverbandsvorstand überlegt habe, die von Rolf Drinhaus bekleideten Aufgabengebiete auf 2 Vorstandskollegen zu übertragen. Erwin Janas sei dem Grunde nach bereit, das Amt des stellv. Landesverbandsvorsitzenden zu übernehmen und der Part des „Obmanns für Ehrungen und Auszeichnungen“ könnte von Herbert Bartelt wahrgenommen werden. Diese Bündelung der Aufgaben sei auch aus Kostengründen ein Schritt zur Stabilisierung des Haushaltes, der im Übrigen in der Versammlung später auch einstimmig beschlossen wurde. Sodann wurde Erwin Janas einstimmig zum stellv. Landesverbandsvorsitzenden gewählt. Ebenso wurde er für weitere 4 Jahre in seinem Amt als Obmann für Ausstellungswesen wiedergewählt. Er bedankte sich insbesondere für die Wahl zum stellv. Landesverbandsvorsitzenden, die ihn als Nachfolger von Rolf Drinhaus auch mit Stolz erfülle und sicherte zu, nur zum Wohle der Rassekaninchenzucht zu arbeiten. Auch Herbert Bartelt wurde einstimmig mit der Aufgabe des „Obmannes für Ehrungen und Auszeichnungen“ betraut. Als Beisitzer für die Standardkommission wurden Friedhelm Schürmann und Wilfried Lutz wiedergewählt. Für den ausscheidenden Kassenprüfer Peter Bobermin wurde auf Vorschlag des KV Mühlheim/Ruhr Zuchtfreund Eduard Roncardi gewählt.

Diskussion über Zuchtgruppe 3

Landesverbandsclubobmann Heinz Joosten stellte den Antrag auf Zulassung der Zuchtgruppe 3 für alle Schauen im Landesverband. Er begründete dies damit, dass der ZDK auf der letzten Bundesschau auch die Zuchtgruppe zugelassen und diese in fast allen anderen Landesverbänden auch Anklang gefunden habe. Auch trage sie dazu bei, dass es durch die bekannten Erkrankungen immer schwieriger wird, herkömmliche Zuchtgruppen auszustellen. Ferner gehe hierdurch die Zahl der fehlenden Zuchtgruppen stark zurück, weil leichter ein Ersatztier einbezogen werden können. In der anschließenden regen Diskussion wurden viele Argumente für und gegen die Einführung der Zuchtgruppe 3 vorgetragen, so dass letztlich mit knapper Mehrheit der Antrag abgelehnt wurde.

Ein Antrag auf Ausrichtung der 53. LV-Schau am 13./14.01.2007 lag aus Reihen der Kreisverbände nicht vor. Daher wird die Schau wieder unter Regie des Landesverbandsvorstandes unter tatkräftiger Mitarbeit der Kreisverbände durchgeführt.

Wettbewerbe zur Mitgliederwerbung

Werner Winkens warb für den Öffentlichkeitswettbewerb des ZDK für Vereine, Frauen- und Jugendgruppen. Er informierte über die Zielsetzung einer erhöhten Berichterstattung in der örtlichen Presse und der sachlichen und fachkundigen Information unterschiedlicher Personenkreise mit Blick auf Mitgliederwerbung. Weiterhin informierte er nochmals über den Landesverbandswettbewerb für Kreisschauen. Hier wird insbesondere die Qualität der Präsentation der Veranstaltung in der Öffentlichkeit beurteilt. Preisträger erhalten neben einem Geldgeschenk auch eine öffentliche Ehrung anlässlich der Landesverbandsschau 2007. Außerdem werden auf der Schau die Gesichtspunkte, die zu der Beurteilung geführt haben, präsentiert, damit Dritte hieraus Anregungen mitnehmen können. Die Unterlagen für beide Wettbewerbe wurden den Kreisverbänden zur Verfügung gestellt. Ferner sicherte der Obmann für Öffentlichkeitsarbeit teilnehmenden Vereinigungen Unterstützung zu.

Hubert Bürling gab einen kurzen Bericht über die erweiterte Präsidiumssitzung des ZDK in Cuxhaven am 18.03.2006 und teilte den Termin für die Herbsttagung mit, die aus Anlass des 100jährigen Bestehens des Kreisverbandes Oberberg am 24.09.2006 in der Turnhalle Marienheide stattfindet. Trotz der umfangreichen und in einigen Punkten doch bewegenden und zukunftsweisenden Tagesordnung war es dem Vorsitzenden zum wiederholten Male gelungen, die Veranstaltung mit „straffen Zügeln“ in weniger als 2 1/2 Stunden abzuwickeln.

Werner Winkens