Bericht von der 31. Landesclubschau Rheinland

Der Scheckenclub Rheinland war am 09. u. 10. November 2002 Ausrichter der 31. Landesverbandsclubschau des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter e. V. Die Ausstellung fand in der Stadt Hückelhoven, Ortsteil Brachelen, statt.

Öffentlichkeitsarbeit  als vorrangiges Ziel der Schau
Der Club hatte seinen Geschäftsführer Werner Winkens, der auch Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Landesverband ist, mit der Ausstellungsleitung beauftragt, sodass es naheliegend war, dass die Gelegenheit genutzt wurde, die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Rassekaninchenzucht im Kreisgebiet um den Ausstellungsort darzustellen. Es fand eine Kooperation mit den 2 Kindergärten des Stadtteils Brachelen, in denen 150 Kinder betreut werden, statt. So wurde im Vorfeld ein Malwettbewerb zum Thema „Nächste Woche besuchen wir eine Kaninchenschau“ durchgeführt. Dieser Wettbewerb wurde als Plattform für einen Pressetermin genutzt, an dem sich alle regionalen Tageszeitungen beteiligten, sodass in Wort und Bild für die Veranstaltung geworben war. Die Kindergartengruppen wurden schließlich freitags zur Ausstellung eingeladen und brachten ihre kleinen Kunstwerke als Grundlage für den Malwettbewerb mit. An einer langen Wäscheleine wurden schließlich alle Bilder aufgehängt und schmückten während der Ausstellungstage den Thekenbereich. Die Ehrengäste hatten die Möglichkeit, anhand dieser Bilder nun die Preisträger in 3 verschiedenen Altersklassen auszuwählen. Als Ehrengeschenke erhielten die Preisträger Freifahrtscheine für Nikolausfahrten der Historischen Eisenbahn in Schierwaldenrath, Eintrittskarten für das Spaßbad in Hückelhoven und vieles mehr. Stellvertretender Landesjugendobmann Christian Willems und der Ausstellungsleiter brachten in kindgerechten Vorträgen Allgemeinwissen über die Kaninchen und auch über die Rassekaninchenzucht näher, bevor unterschiedliche Rassen vorgestellt wurden und natürlich den Kindern Gelegenheit geboten wurde, den Tieren zahlreiche Streicheleinheiten zu erteilen. Anschließend erfolgte dann eine Führung durch die Ausstellung. Sicherlich sorgte nicht nur das abschließende Überraschungsei für ein äußerst positives Feedback, dass der Ausstellungsleitung durch die Betreuerinnen nachträglich übermittelt wurde. Obwohl es im Stadtteil Brachelen keinen Kaninchenzuchtverein gibt und dort nicht ein einziger aktiver Züchter beheimatet ist, wurde neben der beschriebenen Aktion durch intensive Werbung, wie Vorstellung der Veranstaltung in einer Ortsringversammlung, dem Dachverband der im Stadtteil Brachelen ansässigen Vereine, Flugblattaktionen, Einladungsschreiben etc. bewirkt, dass man wohl nachträglich feststellen darf, dass in den zurückliegenden Jahren wohl kaum eine Landesverbandsclubschau so viele Besucher hatte. Erfreulich konnte auch beobachtet werden, dass viele Gespräche zwischen Besuchern und Züchtern stattfanden. Ebenfalls wurden die ZDK-Werbefilme eingesetzt, sowie Prospektmaterial unserer Fachzeitschriften etc. verbreitet. Auch ein Fachhandel, bei dem alle Produkte rund um die Kaninchenzucht zu beziehen waren, rundete das Angebot ebenso ab, wie eine große gemütliche Theke im Ausstellungsraum, an dem so manches Fachgespräch geführt werden konnte.

„Wo Licht ist, sollte man selbstkritisch auch auf Schatten hinweisen.“ Leider führte die nicht erwartete Tierzahl dazu, dass die Gänge zwischen den Käfigreihen etwas schmal waren, sodass es beim Ein- und Ausstallen schon zu einigen Behinderungen kam, allerdings hat der Ausrichter dies auch insofern bewusst zugunsten der Tiere hingenommen, als diese in Käfigen saßen, die erst künftigen Normen entsprechen. Im Übrigen war der Ausstellungsraum reichlich ausgeschmückt und Besucher, die nicht unbedingt Großschauen in riesigen Messehallen kennen, übten  keinerlei negative Kritik, sondern erfreuten sich an der Rassevielfalt und der allgemeinen Darstellung und Präsentation.

Die Bewertung der 785 Tiere wurde in 3 Preisrichtergruppen zu je 4 Personen im A-B-C-D-System durchgeführt. Als Obmann stand LV-Clubobmann Heinrich Joosten zur Verfügung, der schließlich die erfreuliche Aufgabe hatte, annähernd 50 Tiere mit vorzüglich gegenzuzeichnen, darunter ein Tier mit 98 Punkten und insgesamt 8 Rassevertreter mit 97,5 Punkten. Demgegenüber standen nur 13 nb.

Die Eröffnungsfeier
Der Vorsitzende des Scheckenclubs Rheinland, Walter Willems, begrüßte einleitend die zahlreich erschienenen Ehrengäste und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass der Scheckenclub nach über 20 Jahren wieder einmal Ausrichter der „Rheinischen Meisterschaften“ der Clubs sein durfte, nachdem in der Zwischenzeit der Club Ausrichter mehrerer überregionalen Scheckenclubvergleichsschauen mit bis zu 1 500 Tieren aus ganz Deutschland ausrichten durfte. Ausstellungsleiter Werner Winkens stellte im Folgenden die Ehrengäste im Einzelnen vor. An der Spitze stand Herr Landwirtschaftsdirektor Hubert Eping von der Landwirtschaftkammer Rheinland, der stellvertretend für den Präsidenten Wilhelm Lieven die neueren Entwicklungen in den Kammerbezirken mitteilte und zur Freude der Züchter darlegte, dass alles daran gesetzt werde, die bisherige hervorragende Zusammenarbeit weiterzuführen. Der Landrat des Kreises Heinsberg wurde durch den Kreistierzuchtberater Franz-Josef Jaeger vertreten, der als fachkundiger Gast eine derartigen Rassevielfalt auch noch nicht gesehen hatte. Der Bürgermeister der Stadt Hückelhoven, Werner Schmitz, informierte über den Umstrukturierungsprozess einer ehemaligen Zechenstadt und stellte die westlichsten Region Deutschlands dar. Landesverbandsvorsitzender Hubert Bürling und LV-Clubobmann Heinz Joosten richteten Dank und Anerkennung an das Ministerium und die Kammer für die Förderung und Unterstützung der Rassekaninchenzucht. Dank galt auch dem ausrichtenden Club für die Vorbereitung, Organisation und Abwicklung der Veranstaltung. Hans Mertens als Ehrenvorsitzender des örtlichen Kreisverbandes sah die Veranstaltung als Möglichkeit, einer breiten Öffentlichkeit die Rassevielfalt näher zu bringen. Die genannten Ehrengäste sowie DPV-Vorsitzender Dieter Meister nahmen schließlich die Ehrung der Züchter vor, die die höchsten Preise errungen hatten. Es folgte schließlich der obligatorische Rundgang durch die Ausstellung, wobei die Fachleute unter den Ehrengästen die Gelegenheit nutzten, insbesondere den Kommunalpolitikern und Vereinsvertretern das Bewertungssystem und die ein oder andere rassespezifische Feinheit näher zu bringen.

Die höchsten Auszeichnungen
Die beste „Mannschaftsleistung“ , nämlich die Gesamtclubwertung, ging auf 10 getippte Tiere an den Alaska- und Havannaclub (967,5 Pkt.). Mit knappem Abstand folgten der Scheckenclub Rheinland (966,5 Pkt.) und der Wienerclub, Sektion Grenzland (966,0 Pkt.).

Als höchste Ehrenpreise für die besten Zuchtgruppen standen drei goldene Landesminister-Medaillen zur Verfügung. Diese errangen Wolfgang Steding (Alaska, 388,0 Pkt.), Friedhelm Schürmann (Havanna, 387,5 Pkt.) und Josef Ervens (Englische Schecken, schw.-weiß, 387 Pkt.). Große silberne Landwirtschaftskammer-Medaillen  gingen an Josef Kivilip (Englische Schecken, schw.-weiß, 387,0 Pkt.) und an Norbert Mertens (Hermelin RA, 387 Pkt.). Mit ebenfalls 387 Pkt. sicherte sich Klaus Peter Michel auf Deutsche Riesenschecken schw.-weiß die Präsidenten-Medaille. ZDK-Medaillen entfielen auf hervorragenden züchterische Leistungen von Martin Horn , Walter Willems, Heinz Ernst,  der Zgm. Weide und D. u. W. Neumann. Über die ZDK-Ehrenmedaille des Abteilungsleiters für Clubs erfreute sich Klaus Rehmann (Deilenaar 386,5 Pkt.). Landesverbandsauszeichnungen und Landesverbandsmedaillen gingen an Wolfgang Steding, Hans Becker, Franz Unali, Josef Kivilip, Willi Weber, Helmut Verhoeven, Arnold Verhoeven, Dieter Waldow und Friedhelm Schürmann.

Große Rasse

Bei den Deutschen Riesen, grau, machte leider ein Tier nb, so dass nur eine ZG „ins Ziel“ kam. Fünf der acht vorgestellten Tiere erreichten  eine 19 in Pos. 2. Auch Kopf und Ohren waren trotz des frühen Zeitpunkte schon sehr gut entwickelt. Mit 382,5 Pkt. stellte Egon Schmidt die beste ZG. Die zwei folgenden ZG Deutsche Riesen, weiß, standen ihren grauen Vettern keineswegs nach. Die Tiere von Heinz-Theo Jansen überzeugte voll in den Positionen 2 und 4 und erzielten 384 Pkt. Insgesamt müssen die Felle der Riesen noch verbessert werden. Weder bei den grauen noch bei den weißen Riesen wurde eine 14 vergeben. Großartige 387 Pkt. erzielte Klaus-Peter Michel mit seiner Spitzenzucht Deutsche Riesenschecken schw.-weiß. Ausgewogen auch die ZG von Christian Willems. Es folgten  4 ZG Deutsche Widder,  grau. J. Gisbers  wurde mit 384,5 Pkt. Clubmeister. Positiv auffallend, dass alle 4 Tiere in Pos. 3 eine 14 erzielten.

Mittelgroße Rassen

Leider wurde nur eine ZG Helle Großsilber von Dirk Brauwers vorgestellt. Dem Züchter wurden hervorragende Unterfarben bescheinigt. Annemie und Heinz Ernst dokumentierten eindrucksvoll, dass sie schon seit Jahren in der Rasse Großchinchilla eine Spitzenzucht aufgebaut haben. 386,5  385,5 und 385 Pkt. sprechen für sich, wobei Fell, Zwischenfarbe und Unterfarbe überragten. Die Deutschen Großsilber sind  dank des regen Engagements einiger

Züchter im hiesigen LV qualitativ und auch quantitativ stark auf dem Vormarsch. Leider fehlten zwar drei der sechs gemeldeten ZG des schwarzen Farbenschlags, doch dies soll dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch tun. Mit 383 Pkt. stellte Günter Winkens, einer der „Motoren“ dieser Rasse, die beste ZG und wurde Clubmeister. Beim blauen Farbenschlag  präsentierten sich 5 ZG, die mit 381,5 Pkt. Roland Wagner an der Spitze sahen. Gerda Winkens dominierte im brauen Farbenschlag mit vorzüglichen 385 Pkt. In der Regel sind Formen und Felle noch zu verbessern, während der Rassewert und hier insbesondere die Unterfarbe der siegreichen ZG hervorragend war. Jürgen Simon stellte eine ZG Deutsche Großsilber, gelb und erzielte 380,5 Pkt. 11 auf hohem Zuchtniveau stehende ZG Blaue Wiener konkurrierten um den Clubmeistertitel. In Form und Fell (2 mal 14,5!) lagen die Zuchtlinien von Willi Weber und Martin Horn fast gleichauf. Den Ausschlag gab schließlich die tadellose Unterfarbe der „Zuchtlinie Horn“( 8 mal 10). Mit  387 Pkt. wurde er Clubmeister. Eine ZG Blaugraue Wiener der Zgm. Agafoner  erzielte 381,5 Pkt. Mängel in Pos. 2 wurden durch sehr gute Felle annähernd kompensiert. Hervorragendes Niveau bei den 4 ZG Schwarze Wiener. Nicht nur die zwei überragenden Tiere der Zgm. Weide, die mit je 97,5 Pkt. zu den schönsten Tieren der Schau zählten und Basis für die Clubmeisterschaft waren, beeindruckten. Auch die Zuchtgruppen von Ralf Engels und Siegfried Horn hinterließen mit je 385 Pkt. einen nachhaltig positiven Eindruck. Schade, dass eine ZG Weiße Wiener von Horst Horn durch ein nb-Tier „gesprengt“ wurde, denn die drei verbleibenden hatten 19er Formen und eines jener Tiere erzielte auch 97 Punkte. Mit  383,5 Pkt. hatte Werner Niewald die beste ZG. Im Vergleich zur letzten LV-Clubschau gab es eine starke Konkurrenz bei den Grauen Wienern. Peter Thönnißen  setzte sich mit 384,5 Pkt. und einem V-Tier durch. Auffallend waren die sehr guten Felle; alle 4 Tiere in der ZG erhielten eine 14. Auch die ZG von Heinz-Josef Franken wusste mit 384 Pkt. zu gefallen. Sie hatten ihre Vorzüge in der Unterfarbe. Rote Neuseeländer wurden in drei ZG vorgestellt, wobei sich letztlich die Zgm. Neubauer mit 382,5 Pkt. Clubmeister wurde. Keines der Tiere hatte eine 19er Körperform. Wahrscheinlich wäre ein besseres Resultat zustande gekommen, wenn nicht in jeder ZG von Willi Adolphs ein nb-Tier gesessen hätte. Jedenfalls wurden die Körperformen der verbleibenden Tiere des Züchter deutlich besser beurteilt. Auch bei der Unterfarbe stand durchgängig eine 10. Der Zuchtstand der Weißen Neuseeländer macht es für den Preisrichter schwer, in den Positionen 4 und 5 noch Abstufungen vorzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Position 4, da fast nur noch Tiere mit kräftigen Köpfen, breiter Stirn und Schnauze vorgestellt werden. So sind es die halben Punkte, die hier den entscheidenden Unterschied machen und für die Zgm. Weide sprachen. Die 4 vorgestellten Häsinnen erzielten alle 15 Pkt. in Pos. 4 und verbunden mit einer guten Ohrstruktur kam das Gesamturteil von 386 Pkt. zustande.  Im allgemeinen sollte in den Zuchten die Körperform noch verbessert bzw. auf mehr Tiere stabilisiert werden. Bei den 3 ZG der Thüringer gab es bei gutem Niveau keine überragenden, andererseits auch keine negativen Positionen und Robert Viehs wurde mit 384 Pkt. Clubmeister. Auffällig die Beliebtheit der Weißgrannen im LV Rheinland. In den drei zugelassenen Farbenschlägen wurden insgesamt  14 ZG ausgestellt. Im schwarzen Farbenschlag dominierte recht eindeutig die Zgm. Pulst mit 385 und 384,5 Pkt.  Überwiegend sehr gute Formen, verbunden mit feinen Abzeichen, gaben kaum Anlass zur Kritik. Dass bei der herbstlichen Jahreszeit die Deckfarbe noch nicht in der Blüte ist, liegt in der Natur der Sache. Im blauen Farbenschlag  setzte sich Willi Pollack mit 384 Pkt. aufgrund  der besten Positionen 2 und 3 gegenüber seinen Clubkameraden durch. Etwas schwächer sind noch die braunen Rassevertreter. In erster Linie kommt dies in Pos. 5, den Abzeichen, zu Ausdruck. Kein Tier erhielt mehr als 14. Körperform und Fell waren bei der führenden ZG der Zgm. Pulst bereits sehr gut. Recht eindeutig setzte sich Paul Kremers mit 385 Pkt. bei den Hasen, braun, durch. Durchgängig 14er Felle und  feine Läufe waren die herausragenden Eigenschaften. In Position 2 gibt es grundsätzlich in allen Zuchten noch  Verbesserungspotential. Die Alaska zählen schon seit Jahren zum Besten, was es im Rheinland auf Clubschauen und Landesschauen zu sehen gibt. In diesem Jahr hatte Wolfgang Steding mit stattlichen 388 Pkt. die höchste ZG der Schau und punktgleich mit Dieter Waldow erzielte eine zweite ZG immerhin noch 386 Pkt.  Den Ausschlag zugunsten von Wolfgang Steding gaben die besseren Felle. Position 2 und 4 war in den Spitzenzuchtgruppen nahezu „aus einem Guss“. Ähnlich wie die Alaska lagen auch die 5 ZG Havanna auf hohem Niveau. Dies gilt insbesondere für die beiden ZG von Friedhelm Schürmann, der 386 bzw. 387,5 Pkt. erzielte und damit einer der erfolgreichsten Aussteller der Schau war, denn in der Landesmeisterzuchtgruppe saß auch mit 97,5 Pkt. ein hochfeiner Rammler. Alle Tiere in der siegreichen ZG hatten eine 19er Körperform, nahezu vollendete Köpfe und Ohren und sehr gute Unterfarben.

Kleine Rassen
Den Reigen der Kleinrassen begannen die wie immer im Rheinland sehr starken Klein-Schecken, schwarz-weiß. Namen wie Franz Unali, Walter Willems und Erich und Marianne Pries „garantieren“ seit Jahren für Qualität. Die 5 vorgestellten ZG erzielten zwischen 385,5 u. 386,5 Pkt. Letztere Punktzahl sicherte Walter Willems den Clubmeistertitel, während  die Zgm Pries mit 97,5  Pkt. das beste Tier der Rasse stellte. Wenn man in Anbetracht dieser Punktzahlen überhaupt noch von Schwachpunkten sprechen  darf, könnten die Felle durchweg noch verbessert werden. Auch in der Rumpfzeichnung wird wohl nie – wie bei allen Scheckenrassen – , eine Vollendung erreicht. Deutsche Klein-Widder, grau, wurden von vier Züchtern in 4 ZG vorgestellt. Vier mal 96 Pkt. für Dieter Guschauski  brachten den Meistertitel. Die Stärken der Rasse lagen eindeutig in den Positionen 4 und 5. Andererseits erreichte kein Tier eine 14 im Fell. Dieser Kritikansatz gilt weniger für die Deutschen-Kleinwidder, weiß. Nach dem Urteil der Preisrichter hatten diese bessere Felle, andererseits war hier die Körperform etwas schwächer. Mathias Bouscheljong wurde mit 384,5 Pkt. Clubmeister ( 4 mal 15 in der Kopfbildung). Gegenüber der letzten Clubschau wurden erheblich weniger Kleinchinchilla ausgestellt. Nur  4 ZG dieser tollen Fellträger hatten ihren besten Züchter in Hartmut Wirths (386 Pkt.). 15 der 16 vorgestellten Tiere erzielten eine 10 in der Unterfarbe .Die Zgm. Puschmann hatte mit 97,5 Pkt. den besten Rassevertreter. Mit 386,5 Pkt. setzte sich Klaus Rehmann recht deutlich bei den Deilenaar durch. Seine Tiere waren die besten Fellträger, die letztlich Basis für die gewünschte leuchtende Deckfarbe und flockige Schattierung ist. Durchgängig sehr gutes Niveau bei den Marbuger Feh. Bei 6 ZG hatte Helmut Venhoeven  mit 386 Pkt. das beste Ergebnis. Auch die ZG von Horst Marcelli und Franz u. Heinz Billmann standen dem mit 385,5 Pkt. kaum nach. Die Fellqualität war bei der Mehrzahl der Tiere hervorragend. Mit 14 ZG waren die Kleinsilber, schwarz, die am stärksten vertretene Rasse auf der Schau und auch qualitativ gab es hervorragende Rassevertreter. Nicht zuletzt ist hier das beste Tier der Schau zu nennen. Die Häsin von Doris und Barthel Neumann hatte ein traumhaftes Fell und eine vorzüglichen Silberung und erzielte schließlich 98 Pkt. Außerdem saß sie in der ZG, die schließlich mit 386,5 Pkt. die Meisterschaft sicherte. Die besten Formen kamen jedoch aus der Zucht von Hans Becker (386 Pkt.). Diese Punktzahl erreichte ebenfalls Arnold Verweyen. Zwei Rassevertreter  von Hans Becker und Norbert Fischer erzielten vorzügliche 97,5 Pkt. Es folgten 4 ausgewogene ZG Kleinsilber, blau. Werner Walpuki zeigte zwei ZG mit 385 Pkt. bzw. 384,5 Pkt. und lag damit knapp vor seinen Clubkameraden. Leider  war Josef Fröschen wie schon vor zwei Jahren einziger Aussteller der Kleinsilber, braun. Mit 383,5 Pkt. zeigte er eine feine ZG, die lediglich in Pos. 6 gegenüber den Schwarzsilbern etwas abfiel. Erfreulich das Meldeergebnis bei den Kleinsilber, havanna.  Dieser eher seltene Farbenschlag hat sich in den letzten Jahren im LV doch einige Liebhaber gefunden. Mit 383,5 Pkt. wurde Karl-Heinz Honecker Clubmeister. Seine Tiere hatten die beste Deckfarbe und Silberung. Allgemein ist die Pos. 2 und 3 gegenüber den Schwarzsilbern noch verbesserungsfähig. Immerhin 7 ZG der vor Jahren viel mehr verbreiteten Kleinsilber, gelb, hatten ihren „Meister“ in Robert Viehs, der 385,5 Pkt. erzielte. Alle vier Tiere der ZG erhielten eine 14 in Pos. 2. Werner Kobsch zeigte in der Rasse das einzige V-Tier. Bei einigen Rassevertretern mussten deutliche Abstriche in Pos. 2 hingenommen werden. Den Reigen der Kleinsilber schlossen 5 ZG KlS, hell. Mit 385,5 Pkt. setzte sich Heinz Leclerq recht deutlich durch, weil sie überwiegend in Pos. 5, Gleichmäßigkeit, eine 14,5 erzelten. Formen und Felle wussten auch zu gefallen. 6 ZG Englischen Schecken, schwarz-weiß, waren mehr als nur ein Farbtupfen. Gleich zwei ZG erzielten vorzügliche 387 Pkt. und Josef Ervens setzte sich durch 4 mal 19er Körperform gegenüber Josef Kivilip durch, der aber den besten Rammler der Schau mit 97,5 Pkt. stellte. Dieser Rammler hatte mit 15/15/10  einen fantastischen Rassewert. Auch die von Helmut Bartgens vorgestellte ZG der Englischen Schecken, blau-weiß, boten keine Ansatzpunkte zur Kritik und erzielten 386 Pkt. Der Reigen der Scheckenkaninchen wurde durch zwei ZG Holländer, grau-weiß, fortgesetzt. Willi Adolphs hatte je ein V-Tier in seinen ZG, die 383,5 und 383 Pkt. erreichten. Übertroffen wurde diese Leistung durch die Holländer, schwarz-weiß, die in 4 ZG vertreten waren. Heinz-Bert Nilles hatte nicht zuletzt durch sehr gute Körperformen die besten Rassevertreter (385,5 und 384,5, Pkt.). Eine ZG Holländer, japaner-weiß, vorgestellt von der Zgm. Roß, erzielte 381,5 Pkt. und  schloss die beachtenswerte Gesamtleistung des Clubs. Lohkaninchen, schwarz, wurden leider nur in drei ZG von den Züchtern Willi Kreutzfeld und Christoph Schumacher präsentiert. Kein Tier unter 95,5 verdeutlichte die Ausgeglichenheit in den ZG. Nicht zuletzt durch eine vorzügliche Häsin, die 97,5 Pkt. erzielte, sicherte sich Chr. Schumacher die Clubmeisterschaft. Seine Tiere hatten überwiegend hervorragende Körperformen.  Dies gilt im übrigen auch für seine  ZG Lohkaninchen, blau, die mit 383,5 Pkt. bewertet wurde. Mengenmäßig standen insbesondere die „Schwazloh“ deutlich hinter den Lohkaninchen, braun. Immerhin 6 ZG sorgten für eine gute Konkurrenz, die sich schließlich Rolf Schumacher mit 385,5 Pkt. aufgrund des besseren Rassewertes knapp vor Angelika Peters sicherte. Bei den Widderzwergen, grau, hätte man in Anbetracht der zunehmenden Beliebtheit dieser Rasse in den letzten Jahren sicherlich ein besseres Ergebnis erwarten können. Mit 383,5 Pkt. wurde Karl-Heinz Cada  Clubmeister. Das beste Tier hatte mit 97 Pkt. Karl-Heinz Pacco. Sehr gute Kopfbildungen konnten  in der Regel durchschnittliche Beurteilungen in den Pos. 2 und 3 kaum kompensieren. Wesentlich besser in Pos. 2 waren hingegen die Widderzwerge, schwarz, vornehmlich die von Johannes Bongartz, der auch mit 385 Pkt. Clubmeister wurde. Aber auch in diesem Farbenschlag sind wohl wie bei fast allen Widderkaninchen die Felle noch erheblich zu verbessern. Eine ZG Widderzwerge, thürigner, von Lydia Gabriel erzielte 380,5 Pkt.  Bei den 4 ZG Hermelin, Rotauge, setzte sich Norbert Mertens deutlich durch und wurde mit hervorragenden 387 Pkt. Clubmeister. Vielfach ist Pos. 4 vollendet, während gelegentlich die Ohrstellung noch verbessert werden kann. Auch werden Tiere mit einer 9 in Pos. 6 kaum einmal eine Chance haben, Spitzentieren Konkurrenz zu machen. Wolfgang Dienstknecht stellte mit 384 Pkt.  eine ausgewogene ZG Farbenzwerge , grau. Gute Felle und Unterfarbe zeichneten die Tiere aus.

Kurzhaarrassen

Gerhard Lehmann hielt als einziger „die Fahne der Rexzüchter hoch“. Er stellte je eine ZG Gelb-Rexe und Blaugrau-Rexe. Mit 384 bzw. 385,5 Pkt erzielten beide ZG beachtliche Ergebnisse. Durch sehr gute Körperformen und hervorragende Unterfarben hoben sich die blaugrauen Rassevertreter von den gelben ab.

Werner Winkens